WISAG realisiert neue Mittelspannungsanlage für Gerresheimer in Essen
Die WISAG Industrie Service Holding SE, einer der führenden Industriedienstleister Deutschlands, hat für Gerresheimer am Glasproduktionsstandort in Essen-Steele eine neue Mittelspannungs-Schaltanlage inklusive neuem Schalthaus realisiert. Der Auftrag umfasste sowohl die Netzuntersuchung und Lastmessung als auch die vollständige Planung und Umsetzung einer 10-kV-Übergabestation.
Der Projektanstoß erfolgte Anfang 2023: Um die Energieversorgung zukunftssicher und noch leistungsfähiger zu gestalten, wandte sich Gerresheimer, ein international führender System- und Lösungsanbieter und globaler Partner für die Pharma-, Biotech- und Kosmetikbranche, an die WISAG. „Wir boten daraufhin eine Netzuntersuchung an, die im November 2023 abgeschlossen wurde“, erklärt Alexander Grigo, Netzplaner der WISAG Elektrotechnik. „Ziel war es, Schwachstellen im Versorgungsnetz zu identifizieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten.“ Bestandteil war zudem eine systematische Leistungsmessung an den neuralgischen Punkten.
10-kV-Übergabestation für steigenden Energiebedarf
Parallel plante der Pharmazulieferer den Ausbau der Produktion und rechnete mit einer Leistungssteigerung von aktuell 10 MW auf 15 MW bis 2026. Da die bestehende Übergabeschaltanlage nicht erweiterbar war, wurde ein Neubau erforderlich.
Dabei wurde auch langfristig an die Zukunft gedacht: Ab den 2030er-Jahren wird mit einem weiteren Anstieg des Bedarfs auf bis zu 30 MW gerechnet. Deshalb wurde die neue, luftisolierte Schaltanlage bereits heute auf eine Kapazität von 40 MW und eine Kurzschlussfestigkeit von 31,5 kA ausgelegt.
Die Anlage, die eine technische Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren hat, wurde im November 2024 angeliefert und montiert. Dabei wurden auch die Schutz- und leittechnischen Funktionen parametriert, geprüft und in Betrieb genommen.
Individuelles Schalthaus in Massivbauweise errichtet
Eine der Besonderheiten: Für die neue Schaltanlage war ein eigenes Schalthaus erforderlich. Ursprünglich als Betonfertigteil-Gebäude geplant, konnte aufgrund von Lieferengpässen kein Anbieter gefunden werden, der die Anforderungen erfüllte. „Wir planten daraufhin eine alternative Lösung in Massivbauweise“, blickt Alexander Grigo zurück. „Gemeinsam mit einem erfahrenen Hoch- und Tiefbauunternehmen haben wir das Bauvorhaben dann umgesetzt.“
Das Gebäude misst 12,5 × 5 Meter, hat eine lichte Raumhöhe von 3,2 Metern und einen 1,2 Meter hohen Kabelboden. Als Kompensationsmaße der bebauten Grünfläche wurde das Gebäude mit einem Gründach ausgestattet. Der erste Spatenstich erfolgte im Mai 2024, der Rohbau war Anfang August abgeschlossen. Nach Abschluss aller Ausbaugewerke stand das Gebäude im Oktober 2024 zur Verfügung. Die neue Mittelspannungsanlage sichert die Stromversorgung am Standort Essen-Steele langfristig ab und bietet bereits heute die Kapazitäten für den weiteren Ausbau der Produktion.